In: Europäische Sicherheit & Technik, 10/2017, S. 87

 

Ein Beitrag zur Tradition unserer Bundeswehr

 

Viktor Toyka: Dienst in Zeiten des Wandels. Erinnerungen aus 40 Jahren als Marineoffizier; Miles-Verlag, Berlin 2017; 295 Seiten, 19,80 €; ISBN 978-3-945861-57-8

 

Vierzig Jahre sind historisch ein kurzer Zeitraum – aber sie umreißen ein ganzes Berufsleben. In einer Zeit, in der immer wieder von der „eigenen Tradition der Bundeswehr“ – in Ab- und Ausgrenzung zur deutschen Militärgeschichte, insbesondere der Wehrmacht – gesprochen wird, ist es bedeutsam und hilfreich, Informationen aus dem inneren Leben und „Erleben“ unserer Bundeswehr in unterschiedlichen Einheiten und Stä- ben, das Ministerium eingeschlossen, aufnehmen zu können. Als Marineoffizier war Viktor Toyka vierzig Jahre aktiv Mitwirkender von seiner Ausbildung als Offizieranwärter der Crew IV/66 in Glückstadt im April 1966 bis zur Mitgestaltung der neu eingerichteten Streitkäftebasis Anfang der 2000er Jahre und der Umgestaltung der Ausbildung für den General-/Admiralstabsdienst an der Führungsakademie der Bundeswehr bis 2006. Es ist ein persönliches Buch, aber keine Autobiographie. Es ist ein sachliches Buch, aber kein Sachbuch. Fangen Sie einfach an zu lesen und Sie werden weiterlesen. Es ist spannend. Die Umgebung, in der er handelt, wird plastisch erfahrbar. 

Seine eigene Persönlichkeits entwicklung vom Offizieranwärter der Crew zum Flottillenadmiral darf man miterleben. Die einzelnen Etappen auf der „Gorch Fock“, dem Schulschiff „Deutschland“, an der Marineschule Mürwik und der Marineunteroffizierschule in Plön sind Erlebnisberichte, in denen auch Licht und Schatten der gelebten Menschenführung in der Heranbildung des Offiziernachwuchses erkennbar werden. Drei wichtige Themenfelder werden als zentrale Elemente seines Berufslebens auf mehreren Führungsebenen und in unterschiedlichen Funktionen erlebbar und nachvollziehbar. die taktische und operative Ausbildung, intensives, realistisches Üben im nationalen und multinationalen Rahmen; der Aufbau und die Weiterentwicklung der maritimen Fähigkeiten der Marine, konzeptionell, strukturell und organisatorisch – immer in einem (zu) engen Budgetrahmen; und insbesondere die Führung in und von Streitkräften – für den Autor immer getragen von der unauflöslichen Verknüpfung des Beherrschens der Technik mit der gelebten Menschenführung, mit dem Zusammenhalt einer Mannschaft, die sich ihrer professionellen Aufgabe stellt, wobei die klare und offene Kommunikation zwischen allen Ebenen und Bereichen zwingend dazugehören. Mit seinen Einsätzen auf verschiedenen U-Booten und auf Zerstörern, seiner Admiralstabsausbildung an der Führungsakademie, mehreren Stationen im Führungsstab der Marine und beim Generalinspekteur Admiral Dieter Wellershof sowie seinem Einsatz als Kommandeur eines Fregattengeschwaders wurde er ein wesentlicher Träger des Aufbaus des 1995 neu aufgestellten Führungszentrums der Bundeswehr. Nach einer intensiven Zeit als Leiter der Operationsabteilung im Flottenkommando hat er sich Ein Beitrag zur Tradition unserer Bundeswehr Viktor Toyka: Dienst in Zeiten des Wandels. Erinnerungen aus 40 Jahren als Marineoffizier; Miles-Verlag, Berlin 2017; 295 Seiten, 19,80 €; ISBN 978-3-945861-57-8 Vierzig Jahre sind historisch ein kurzer Zeitraum – aber sie umreißen ein ganzes Berufsleben. In einer Zeit, in der immer wieder von der „eigenen Tradition der Bundeswehr“ – in Ab- und Ausgrenzung zur deutschen Militärgeschichte, insbesondere der Wehrmacht – gesprochen wird, ist es bedeutsam und hilfreich, Informationen aus dem inneren Leben und „Erleben“ unserer Bundeswehr in unterschiedlichen Einheiten und Stä- ben, das Ministerium eingeschlossen, aufnehmen zu können. Als Marineoffizier war Viktor Toyka vierzig Jahre aktiv Mitwirkender von seiner Ausbildung als Offizieranwärter der Crew IV/66 in Glückstadt im April 1966 bis zur Mitgestaltung der neu eingerichteten Streitkäftebasis Anfang der 2000er Jahre und der Umgestaltung der Ausbildung für den General-/Admiralstabsdienst an der Führungsakademie der Bundeswehr bis 2006. Es ist ein persönliches Buch, aber keine Autobiographie. Es ist ein sachliches Buch, aber kein Sachbuch. Fangen Sie einfach an zu lesen und Sie werden weiterlesen. Es ist spannend. Die Umgebung, in der er handelt, wird plastisch erfahrbar. im Streitkräfteamt der Aufgabe gestellt, als Teil der „Reform von Grund auf“ am zügigen Aufbau der neuen Streitkräftebasis mitzuwirken. Seine letzte Station als stellvertretender Kommandeur der Führungsakademie brachte ihn zurück in die Ausbildung, wo er intensiv die Modernisierung der Generalstabs-/Admiralstabsausbildung mitgestaltete, die am 1. Oktober 2004 mit dem Start des ersten Lehrgangs „Generalstabs-/Admiralstabsdienst Streitkräfte“ verwirklicht wurde. Zum Wesen des Vorgesetzten zog er aus eigenem Erleben am Ende den „sicheren“ Schluss: „So sind wir gute Vorgesetzte oder schlechte – einen Mittelweg gibt es nicht“. (Klaus Olshausen)