Konstantin Knoll: 'Politisch von Leitung gewünscht' – Das Bundesministerium der Verteidigung und die Entstehung des Multi Role Combat Aircraft (MRCA)
Konstantin Knoll: "Politisch von Leitung gewünscht" - Das Bundesministerium der Verteidigung und die Entstehung des Multi Role Combat Aircraft (MRCA),
Paperback, 120 Seiten, Berlin 2024.
Band 12 der Reihe: Schriften zur Geschichte der Deutschen Luftwaffe (begründet und herausgegeben von Eberhard Birk und Heiner Möllers)
ISBN 978-3-96776-081-1 19,80 Euro
2024 jährt sich der Erstflug des Multi Role Combat Aircraft (MRCA) zum 50. Mal. Das ab 1970 entwickelte und 1976 'Tornado' getaufte Flugzeug wurde in den frühen 1980er Jahren in der Bundeswehr eingeführt, um den Anfor-derungen der NATO Strategie der 'Flexible Response' gerecht zu werden - Ein high-tech Jagdbomber, der zu jeder Zeit und bei jedem Wetter Ziele in der Tiefe des gegnerischen Raumes treffen konnte. Die deutsche Luftwaffe bekam mit dem Tornado allerdings ein gänzlich anderes Flugzeug, als sie es ursprünglich gesucht hatte. Als Ablösung für Lockheed F-104G und Fiat G.91 Ende der 1960er Jahre erdacht, hätte das 'Neue Kampfflugzeug' eigentlich ein möglichst simpel ausgelegtes Design für den Einsatz an und über der Frontlinie werden sollen. Diese Metamorphose verdankte das MRCA einer Vielzahl von Faktoren, zu deren maßgeblichsten sicherlich der Aufsatz als multinationales Entwicklungsprojekt zählt.
Die vorliegende Arbeit hat es sich zum Ziel gemacht, die Rolle des Bundes-ministeriums der Verteidigung bei diesem Prozess aufzuarbeiten. Dabei wird deutlich, wie politische Hausleitung, Beamte der Hauptabteilung Rüstung und der Führungsstab der Luftwaffe darum rangen, 'ihr' Kampfflugzeugprojekt durch die Untiefen der multinationalen Rüstungskooperation zu navigieren. Das Ergebnis ist ein faszinierendes Anschauungsbeispiel für die politischen, wirtschaftlichen und militärischen Prozesse in internationalen Gemeinschafts-projekten, die Luftwaffe und Luftrüstung bis heute prägt.
Daniel Schilling: Die Rudel-Affäre 1976. Genese, Wirkung und Folgen eines politischen Skandals
Daniel Schilling: Die Rudel-Affäre 1976. Genese, Wirkung und Folgen eines politischen Skandals, Band 11 der Reihe: Schriften zur Geschichte der Deutschen Luftwaffe (begründet und herausgegeben von Eberhard Birk und Heiner Möllers), Berlin 2020.
ISBN 978-3-96776-009-5, Paperback, 168 Seiten, 19,80 Euro
Die Frage nach Vorbildern und Traditionen beschäftigt die Bundeswehr und ihre Luftwaffe seit ihrer Gründung. Im Kern ging es auch immer darum, ob es noch zeitgemäß wäre, allein genuin „soldatische Tugenden“ in der Traditionspflege zu kultivieren, selbst wenn diese für ein verbrecherisches Regime erbracht wurden.
Im Herbst 1976 wurde der Oberst a.D. Hans-Ulrich Rudel zu einem Traditionstreffen auf einen Fliegerhorst der Luftwaffe eingeladen. Brisanz erhielt dieses Treffen auch dadurch, dass sich Rudel politisch weit im revisionistischen und verfassungsfeindlichen Milieu der jungen Bundesrepublik bewegte. Verantwortliche Offiziere beschwichtigten im Anschluss diese Einladung mit einem – gerade im Bundestagswahlkampf 1976 – schiefen Vergleich und werden daraufhin entlassen. Vorgeschichte, Ablauf und Rezeption seines Besuches sollten in einen der nachhaltigsten Skandale der Bundeswehrgeschichte münden.
Daniel Schilling beleuchtet in diesem Band, wie Bundeswehr, Politik und Medien in der Bundesrepublik Deutschland Ende der 1970er Jahre mit Tradition, Geschichtspolitik und soldatischen Tugenden umgingen. Er zeigt dabei, wie fehlende Reflexion und mangelndes Problembewusstsein ein Grunddilemma deutscher Streitkräfte in die Schlagzeilen brachten.
Eberhard Birk und Heiner Möllers (Hrsg): Die Luftwaffe und ihre Traditionen
Schriften zur Geschichte der Deutschen Luftwaffe, Band 10
Eberhard Birk und Heiner Möllers (Hrsg.), Die Luftwaffe und ihre Traditionen, Band 10 der Reihe: Schriften zur Geschichte der Deutschen Luftwaffe, (begründet und herausgegeben von Eberhard Birk und Heiner Möllers),
Berlin 2019.
ISBN 978-3-945861-97-4, Paperback, 256 Seiten, Preis: 19,80 €
Die 6. Militärhistorische Tagung der Luftwaffe im März 2018 stand trotz ihres bereits weit im Vorfeld gewählten, doppelpoligen Themas „Operation und Tradition“ aufgrund der 2017 sich entwickelnden Aktualität der Traditionsfrage ganz in deren Zeichen. Die (wissenschaftliche) Beschäftigung mit beiden Themenfeldern ist die Grundlage für eine aktive Auseinandersetzung im Sinne der Historischen Bildung sowie die Herausbildung eines kritisch-reflektierten und zeitgemäßen Traditionsverständnisses für den „Staatsbürger in Uniform“. Für die Luftwaffenangehörigen spielt die Kenntnis von Luftoperationen in der Vergangenheit naturgemäß eine wichtige Rolle. Schließlich gehören sie zur „eigenen“ Geschichte deutscher Luftstreitkräfte und bildeten – komprimiert und zentriert in einzelnen Repräsentanten – über lange Jahrzehnte und zum Teil bis in die Gegenwart den Grundstock für die Auswahl von Namensgebern, die auch als Vorbilder für die Herausbildung von Teilstreitkraft-spezifischen Traditionsvorstellungen benutzt wurden.
Dieser über die Vorträge hinaus erweiterte Band versteht sich als Debatten-beitrag zur Frage, was die Traditionen der Luftwaffe heute und künftig sein sollen.
Der Band wurde gefördert durch die Interessengemeinschaft
Deutsche Luftwaffe e.V.
Hans-Werner Ahrens: Die Rettungsflieger der Luftwaffe 1956 bis 1971. Konzeption – Aufbau – Einsatz
Schriften zur Geschichte der Deutschen Luftwaffe, Band 9
Hans-Werner Ahrens: Die Rettungsflieger der Luftwaffe 1956 bis 1971. Konzeption – Aufbau – Einsatz.
Schriften zur Geschichte der Deutschen Luftwaffe, Band 9.
Berlin 2019, 280 Seiten, Paperback.
ISBN 978-3-945861-93-6, Preis: 19,80 Euro
Die in den Aufbaujahren der Luftwaffe eingeführten Hubschrauber bewährten sich schnell als unverzichtbares und hochbewegliches Transportmittel für die gesamte Bundeswehr und darüber hinaus. Schon in ihren ersten Einsätzen im In- und Ausland stellten die Besatzungen ihre hohe Leistungsfähigkeit, ihre Flexibilität und ihr Improvisationsvermögen unter Beweis. Vor allem aber leisteten sie frühzeitig im SAR-Dienst und als Rettungsflieger nicht nur für die Bundeswehr Unvergleichbares, bevor ab 1971schrittweise auch ein ziviles Luftrettungsnetz entstand. Vielen Deutschen sind die SAR-Flieger (ab 1968 mit der Bell UH-1D) mit den auffällig in Orange lackierten Türen zudem der Inbegriff für schnelle Hilfe aus der Luft. Weiter umfasste ihr Aufgabenspektrum
Verbindungsfl üge, Einsätze im Gebirge und über See sowie Dringlich-keitstransporte von Personal (inkl. VIP) und Material.
Generalmajor a.D. Hans-Werner Ahrens, erfahrener Transportluftfahrzeug-führer und letzter Kommandeur des 2010 aufgelösten Lufttransport-kommandos, hat unter Beteiligung zahlreicher Zeitzeugen die Konzeption und den Aufbau, die Organisationsstrukturen und Entwicklung der Hubschrauber-verbände und Rettungsstaffeln der Luftwaffe, wie auch ihre fordernden Einsätze bis 1971, facettenreich und lebendig beschrieben. Er stellt – wie in seinem Buch „Die Transportfl ieger der Luftwaffe 1956 bis 1971“ – die handelnden Personen dieses wichtigen Dienstteilbereiches der Luftwaffe an-schaulich und gut lesbar in den Vordergrund. Der umfangreiche Anhang eignet sich neben den Literaturhinweisen vor allem zum Nachschlagen von Daten und Fakten aus jener Zeit.
Der Band wurde gefördert durch die Interessengemeinschaft
Deutsche Luftwaffe e.V.
Hans-Werner Ahrens: Die Transportflieger der Luftwaffe 1956 bis 1971. Konzeption – Aufbau – Einsatz
Schriften zur Geschichte der Deutschen Luftwaffe, Band 8
Hans-Werner Ahrens: Die Transportflieger der Luftwaffe 1956
bis 1971. Konzeption – Aufbau – Einsatz.
Band 8 der Reihe: Schriften zur Geschichte der Deutschen Luftwaffe, (begründet und herausgegeben von Eberhard Birk und Heiner Möllers),
Berlin 2019, 560 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
Hardcover: ISBN 978-3-945861-85-1, Preis: 39,80 Euro
Die heutigen Einsätze der Bundeswehr sind ohne die militärische Transportfliegerei nicht möglich. Das Motto der Transportflieger „First in – Last out“ war und ist Ausdruck ihres professionellen soldatischen Selbstver-ständnisses im weltweiten Einsatz von Anbeginn an.
Bereits mit der Aufstellung der Luftwaffe hatte man ihnen neben reinen Versorgungsflügen auch den In- und Auslandseinsatz für humanitäre Hilfe „in die Wiege“ gelegt.
Generalmajor a.D. Hans-Werner Ahrens, erfahrener Transportflugzeugführer und letzter Kommandeur des 2010 aufgelösten Lufttransportkommandos hat unter Beteiligung zahlreicher Zeitzeugen die Konzeption, den Aufbau, die Organisationsstrukturen, die Entwicklung der militärischen Transportfliegerei und ihre fordernden Einsätze von den Anfängen bis ins Jahr 1971 facettenreich und lebendig beschrieben.
Dabei werden die handelnden Personen genauso gewürdigt wie die stets flexible Bewältigung vielfältiger Herausforderungen. Damit ist dem Autor die bislang fehlende historische Grundlagenarbeit über einen unverzichtbaren Dienstteilbereich der Luftwaffe in diesem richtungsweisenden Zeitabschnitt gelungen.
Der Band wurde gefördert durch die
Interessengemeinschaft Deutsche Luftwaffe e.V.
Dirk Schreiber: Die Luftwaffe und ihre Doktrin. Einsatzkonzeptionen bis 1971
Schriften zur Geschichte der Deutschen Luftwaffe, Band 7
Dirk Schreiber, Die Luftwaffe und ihre Doktrin. Einsatzkonzeptionen bis 1971. Band 7 der Reihe: Schriften zur Geschichte der Deutschen Luftwaffe, (begründet und herausgegeben von Eberhard Birk und Heiner Möllers),
Berlin 2018, Paperback, 140 Seiten.
ISBN 978-3-945861-70-7, Preis: 19,80 Euro
Braucht die deutsche Luftwaffe als Streitmacht in der NATO mit ihren eigenen Gesetzen und Gesetzmäßigkeiten eine nationale Führungsvorschrift?
Was zeichnet die 1956 neu aufgestellte und in das Bündnis integrierte Luftwaffe aus, was charakterisiert sie besonders und wo erweist sie sich als eine deutsche Luftwaffe?
Dirk Schreiber beschreibt in dieser Studie die Suche der Luftwaffe nach ihrer eigenen Identität - bei ihrer Gratwanderung zwischen Bündnisvorgaben und dem Wunsch nach einem eigenen Selbstverständnis.
Der Band wurde gefördert durch die
Interessengemeinschaft Deutsche Luftwaffe e.V.
Eberhard Birk und Heiner Möllers (Hrsg): Luftwaffe und Luftverteidigung
Schriften zur Geschichte der Deutschen Luftwaffe, Band 6
Eberhard Birk und Heiner Möllers (Hrsg), Luftwaffe und Luftverteidigung, Band 6 der Reihe: Schriften zur Geschichte der Deutschen Luftwaffe, (begründet und herausgegeben von Eberhard Birk und Heiner Möllers), Berlin 2017.
ISBN 978-3-945861-48-6, Paperback, 252 Seiten, Preis: 19,80 €
Aus Anlass ihres 60. Geburtstages widmete sich die Luftwaffe bei ihrer 5. Militärhistorischen Tagung der Organisations-, Mentalitäts- und Einsatz-geschichte der Flugabwehrraketentruppe.
Diese war zu Zeiten der Blockkonfrontation bis 1990 "Immer im Einsatz". Eingebunden in die "NATO Integrated Air Defence" war die FlaRak dabei in hohem Maße als NATO Command Forces bereits in Friedenszeiten in das Bündnis integriert. Sie stand nicht allein, sondern leistete ihren Dienst dabei im engen Verbund mit anderen Dienstteilbereichen der Luftwaffe sowie den Alliierten.
Ergänzt wird der Band durch weitere Beiträge zur Luftverteidigung der NATO sowie andere Facetten der nunmehr sechs Jahrzehnte andauernden Geschichte der fliegenden Teilstreitkraft der Bundeswehr.
Die Herausgeber sind als Historiker der Luftwaffe in Forschung und Lehre tätig.
Der Band wurde gefördert durch die
Interessengemeinschaft Deutsche Luftwaffe e.V.
Eberhard Birk, Peter Andreas Popp (Hrsg.): Luftwaffenoffizier21 - Das Selbstverständnis des Luftwaffenoffiziers zu Beginn des 21. Jahrhunderts
Schriften zur Geschichte der Deutschen Luftwaffe, Band 5
Eberhard Birk, Peter Andreas Popp (Hrsg.), Luftwaffenoffizier 21 - Das Selbstverständnis der Luftwaffenoffiziere des 21. Jahrhunderts, Band 5 der Reihe: Schriften zur Geschichte der Deutschen Luftwaffe, (begründet und herausgegeben von Eberhard Birk und Heiner Möllers), Berlin 2016.
ISBN 978-3-945861-32-5, Paperback, 348 Seiten, Preis: 19,80 €
Was „man“ von einem Offizier verlangt, ist dem Wandel unterworfen. Dies umso mehr, als die Welt sich seit 1989/90 in einem rasanten Umbruch befindet. Die deutsche Sicherheitspolitik steht vor einem Bündel vielfältiger
Verwundbarkeiten. Die Realität der Auslandseinsätze schien bis vor ganz kurzer Zeit die Frage der Landes- und Bündnisverteidigung gänzlich in den Schatten gestellt zu haben. Doch diese gewinnt immer mehr an Bedeutung. Im Spannungsfeld vielfältiger Herausforderungen für Freiheit und Frieden, die im neuen hybriden Kriegsbild kulminieren, verändert sich das Anforderungsprofil für die Soldaten der Bundeswehr.
Gab es in früherer Zeit noch recht griffige Vorstellungen vom „Bild des Offiziers“, so ist dies mittlerweile ganz anders. Wer regelmäßigen Kontakt mit Offizieranwärtern und -anwärterinnen sowie jungen Offizieren pflegt, merkt schnell, wie groß ihr Wunsch nach geistiger Orientierung ist.
Wie sich das Bild des Offiziers der Luftwaffe derzeit darstellt, wie es sich in den letzten Jahren wandelte und künftig noch verändern dürfte, ist Thema dieses Sammelbandes. Er spiegelt den Erfahrungsschatz von größtenteils aktiven Luftwaffenoffizieren sowie von militärischen und zivilen Angehörigen der Luftwaffe, die mit der Ausbildung und Erziehung des Offiziernachwuchses betraut sind, wider.
Der Leser erfährt damit Grundlegendes über das facettenreiche Selbstverständnis einer militärischen Berufsgruppe: zur Information und Bestandsaufnahme, für tieferes Nachdenken und – nicht zuletzt – für dessen tragfähige dynamische Weiterentwicklung.
Die Herausgeber sind Dozenten für
Militärgeschichte an der Offizierschule der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck
Der Band wurde gefördert durch die
Interessengemeinschaft Deutsche Luftwaffe e.V.
Claas Siano, Die Luftwaffe und der Starfighter. Rüstung im Spannungsfeld von Politik, Wirtschaft und Militär.
Schriften zur Geschichte der Deutschen Luftwaffe, Band 4
Claas Siano, Die Luftwaffe und der Starfighter. Rüstung im Spannungsfeld von Politik, Wirtschaft und Militär, Band 4 der Reihe: Schriften zur Geschichte der Deutschen Luftwaffe (begründet und herausgegeben von Eberhard Birk und Heiner Möllers), Berlin 2016.
ISBN 978-3-945861-33-2, Paperback, 372 Seiten, Preis: 24,80 €
Claus Siano untersucht erstmals auch unter Hinzuziehung der Quellen des Bundestages und der Luftwaffenführung die Beschaffung und Nutzung des Lockheed F-104 Starfighter in der Bundeswehr. Dadurch kann er nachweisen, dass die Probleme, die 1965/66 in der Starfighter-Krise münden, in erster Linie selbst verschuldet waren.
Die Luftwaffe war mit dem Waffensystem Starfighter nicht allein organisatorisch überfordert. Sie hat auch innerhalb der Bundeswehr und im Bundesverteidigungsministerium wie auch in den politischen Raum selten umfassend und eindeutig informiert.
Eberhard Birk, Heiner Möllers (Hrsg.), Luftwaffe und Luftkrieg, Berlin 2015
Schriften zur Geschichte der Deutschen Luftwaffe, Band 3
Eberhard Birk, Heiner Möllers (Hrsg.), Luftwaffe und Luftkrieg, Berlin 2015.
ISBN 978-3-937885-93-3, 268 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Preis: 19,90 €
Luftstreitkräfte haben in der heutigen Kriegführung eine besondere Rolle, weil sie schnell verlegbar und auf
größere Distanzen auch abstandsfähig wirken können. Damit besitzen sie für die militärische Führung wie auch die Politik, die den Einsatz von Streitkräften verantwortet, eine besondere Bedeutung.
Im vorliegenden Band thematisieren verschiedene Autoren mit dem Einsatz von Luftstreitkräften verbundene Aspekte, die bisher weniger betrachtet wurden. Gleichzeitig werden dabei auch
Spannungsfelder wie gesellschaftliche Akzeptanz, Versorgung von Streitkräften im Krieg, völkerrechtliche Fragen zu Einsätzen von Streitkräften und nicht zuletzt rüstungswirtschaftliche Fragen
berührt.
Die Herausgeber sind als Historiker der Luftwaffe in Forschung und Lehre tätig.
Der Band wurde gefördert durch die
Interessengemeinschaft Deutsche Luftwaffe e.V.
Die Luftwaffe zwischen Politik und Technik
Schriften zur Geschichte der Deutschen Luftwaffe, Band 2
Eberhard Birk / Heiner Möllers / Wolfgang Schmidt (Hrsg.),
Die Luftwaffe zwischen Politik und Technik. Schriften zur Geschichte der Deutschen Luftwaffe, Band 2, Berlin 2012, Paperback, 188 Seiten.
ISBN 978-3-937885-56-8, Preis: 19,80 €
Die Luftwaffe der Bundesrepublik Deutschland ist die wohl am umfassendsten technisierte Teilstreitkraft der Bundeswehr. Ihr Fähigkeitsprofil zur Projektion von Luftmacht bedeutet für den Dienst ihrer Soldatinnen und Soldaten einen ständigen Umgang mit Technik. Dies stellt einen Interaktionsprozess dar, der besonders prägend auch für das Selbstverständnis der Luftwaffenangehörigen ist und der einen eigenen Soldatentypus hervor gebracht hat. Hinzu kommt, dass die Bestimmungsgröße Technik bzw. die technologischen Entwicklungen den Menschen einen permanenten Anpassungsprozess abverlangen. Die „Schnittstelle“ Mensch ist im Spannungsbogen zwischen militärischem Auftrag und technischer Realisierung augenscheinlich unverzichtbar. Zunehmende soziotechnische Dynamik im Rahmen militärischen Gewalthandelns verlangt aber neben einer Offenheit in Bezug auf den technischen Fortschritt ganz besonders eine ethische Fundierung jedes Einzelnen. Von all dem sind keineswegs nur die Soldaten in den fliegenden Verbänden betroffen. Weil Luftwaffe nur als ein modulares, interoperables System überhaupt funktionieren kann, sind auch die Angehörigen der Flugabwehrraketentruppe oder der Führungsdienste sowie der Logistik und des Objektschutzes den vielfältigen technischen Einflüssen ausgesetzt. Aus diesen Grundbedingungen resultiert, dass zur Durchführung des technikbasierten Auftrags der Luftwaffe komplexe und permanente Ausbildungen an komplizierten (Waffen)-Systemen als Vorbereitung für den Dienst am Gerät, einschließlich der Vermittlung ethischer Normen, unerlässlich sind. Die Luftwaffe als Ganzes und ihre Soldatinnen und Soldaten im Besonderen haben sich dabei den wandelnden Anforderungen infolge technischer Weiterentwicklungen beständig angepasst. Gleichzeitig wurde die Gesamtorganisation Luftwaffe immer wieder strukturell reformiert, um sowohl die militärischen Aufträge, als auch die technologischen Erfordernissen in Einklang miteinander zu bringen.
Mensch und Technik gewährleisten zwar die Erfüllung der militärischen Aufträge im Grundbetrieb wie im Einsatz. Gleichwohl bestimmen die verfassungsrechtlichen Normen und die politischen Vorgaben das Aufgabenprofil der Luftwaffe insgesamt. Regierung und Parlament setzen den politischen und finanziellen Rahmen, innerhalb dessen sich Mensch und Technik bewegen. Hinzu kommt, dass die Bundeswehr als Ganzes ein Teil gesellschaftlicher Entwicklung und Handelns ist. Dies schließt selbstverständlich auch die kritische Begleitung durch die Medien als ein wichtiges Korrelativ staatlichen Handels ein. Sie begleiten z. B. größere Beschaffungsvorhaben, beleuchten Friktionen im Dienst der Truppe oder berichten über Unglücksfälle. Sie sorgen somit für Transparenz militärischen Handels innerhalb einer offenen Gesellschaft.
Im vorliegenden Band werden im Wesentlichen die Ergebnisse zentraler Themenfelder der 3. Militärhistorischen Tagung der Luftwaffe der Öffentlichkeit präsentiert, die vom 7. und 8. März 2012 am Militärgeschichtlichen Forschungsamt in Potsdam stattgefunden hat. In den publizierten Beiträgen diskutieren die Autoren exemplarisch an einigen Beispielen den Spannungsbogen, in dem die Luftwaffe der Bundesrepublik Deutschland zwischen „Politik und Technik“ eingebunden war und ist. Dabei belässt es dieser Band nicht allein mit historischen Betrachtungen, sondern er enthält ganz bewusst auch gegenwarts- und zukunftsbezogene Ausführungen. Denn die Herausgeber verstehen diese Publikation als ein Instrument der historisch-politischen Bildung, die vor dem Hintergrund historischer Prozesse und Erfahrungen den Gedankenaustausch über gegenwärtige Phänomene mit in Gang setzen will und gegebenenfalls einen zukünftigen Gestaltungsrahmen mit abzustecken hilft. Zudem hat es den Anschein, dass die soziotechnische Dynamik im Bereich zukünftiger Luftkriegsoperationen deutlich mehr Fahrt aufnehmen wird, als es bisher schon der Fall gewesen ist. Mehr noch bietet sich ein Blick auf Gegenwart und Zukunft der Luftwaffe im Beziehungsgefüge Mensch und Technik auch deshalb an, weil in diesem Band u. a. auch hochrangige Vertreter der derzeitigen Akteursebene dieser Teilstreitkraft gerade im Hinblick auf gegenwärtige Herausfor-derungen und zukünftige Notwendigkeiten zu Wort kommen.
Der Band wurde gefördert durch die
Interessengemeinschaft Deutsche Luftwaffe e.V.