Rezension zu Christian Walther, Im Auftrag für Freiheit und Frieden
Angesichts des aktuellen Umganges einiger deutscher Soldaten mit den Gebeinen Verstorbener in Afghanistan kommt das Buch von Christian Walther, emeritierter Theologieprofessor der Hamburger Bundeswehruniversität, zum richtigen Zeitpunkt.
Eine Ethik - so die einleitende These - ist für deutsche Soldaten wichtig, weil ihnen eine Orientierung gebende Tradition wie die verbündeter oder befreundeter Nationen fehlt. Der Autor zielt deshalb darauf ab, Hilfestellung für die Lebensführung des Soldaten vor allem im Einsatz zu leisten. Abgeleitet aus der allgemeinen Zweckbestimmung des Soldaten, der Vernichtung von Leben entgegen zu wirken, indem er Frieden erhält oder wiederherstellt, vermag Walther eine Vielzahl von lebenspraktischen Hinweisen für den Soldaten als „Freund der Freiheit" zu geben.
Sein außergewöhnlich gut lesbares Buch gibt im souveränen Umgang mit der in jeder Hinsicht komplexen Thematik wertvolle Anregungen auch zur Weiterentwicklung der Inneren Führung. Weit mehr als ein Versuch, ist dieses schmale, aber gewichtige Buch ein wegweisender Beitrag zum Ethos des Soldaten im 21. Jahrhundert und dabei erfreulich nahe an den Menschen, die heute jeden Tag als Soldaten in einer Welt im Wandel dienen.
Dr. Moerchel in IF 2007